Die nicht zu bestreitenden Wahrheiten für Beitragszahler in der Gesetzlichen Krankenversicherung
- Günter Steffen
- 8. Aug. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Seit Jahrzehnten destabilisiert die Politik die gesetzlichen Krankenkassen durch die Ausweitung versicherungsfremder Leistungen sowie durch finanzielle Verschiebebahnhöfe. Jährlich gehen deshalb einige Milliarden Euro zu Lasten der Beitragszahler, was Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Rentner betrifft. Die bundesweit größeren Krankenkassen missbrauchen überwiegend die Beitragszahler für ihre machtpolitischen Entscheidungen. Die gesetzgeberischen Vorgaben werden durch "Marketingaktivitäten im Wettbewerb" unterlaufen. Der eigentliche Sinn dahinter ist der Mitgliederausbau um jeden Preis, damit die Organisationsstruktur und damit verbunden der Ausbau der Stellenpläne bei Anhebung der Gehälterbewertungen erreicht wird. Der Machtzuwachs der Vorstände/Verwaltungsräte ist dafür dankbar! Das Abjagen der Mitglieder anderer Kassen ist innerhalb des Kassenverbandes als skandalös zu bezeichnen. Ich habe daraufhin vor einigen Jahren den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. angesprochen. Er sagte: "Die Bevölkerung wird absichtlich dumm gehalten, damit mündige Entscheidungen nicht möglich sind. Die Versicherten und Patienten werden für unmündig erklärt. Deshalb besteht auch kein nachhaltiges Interesse der Bevölkerung an der Einmischung in die Sachfragen des Gesundheitswesens." Dem Bürger werden Jahr für Jahr höhere Beiträge abverlangt. Die Erhöhungen haben den gegenwärtigen Stand (gesetzlich) von 14,6%, wobei ein Zusatzbeitrag der jeweiligen Krankenkasse in der Realität von bis zu 3,5% erhoben wird. Arbeitgeber und Rentenversicherung übernehmen die Hälfte des jeweiligen Kassenbeitrags. Die Beitragsbemessungsgrenze hat der Gesetzgeber für 2023 auf 4987,50 Euro monatlich festgelegt. Zusammen mit den Abgaben der Rentenversicherung, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung zahlt der Arbeitnehmer und Rentner ca. 22 % seines monatlichen Bruttoeinkommens. Ein lediger Bürger zahlt als Berufstätiger weit über 50% seines Verdienstes, einschließlich der Steuern. Es sind die höchsten Abgaben neben Belgien in ganz Europa. Die Anhebungen der Beiträge haben wenig oder gar nichts mit Bestrebungen zur medizinischen Leistungsverbesserung in unserem Land zu tun. Wenn die Ausgaben im größeren Umfang zugenommen haben, dann sind es die Arzneimittel, weil Politik und Funktionäre der Kassen nicht in der Lage sind, der Pharmaindustrie ihre gewieften Verkaufs- und Verordnungstricks Grenzen aufzuzeigen. Aber auch die hohen Ausgaben für die unsinnigen Fallpauschalen für stationäre Patienten sind Begründung für stetig wachsende Ausgaben im Gesundheitswesen. Auffällig in den letzten Jahren ist die Entwicklung der reduzierten Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte in den Städten. Das Fehlen ausreichender Niederlassungen auf dem Land hat sich nicht verbessert. Für fachspezifische Untersuchungen müssen Menschen auf dem Land um Termine in den Städten nachsuchen und viele Kilometer persönlich, mit Nachbarn oder per Taxi fahren (wenn sie überhaupt einen kurzfristigen Termin beim Facharzt ergattern können).
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