top of page

Beiträge in der GKV werden unsere Gehälter und Renten negativ beeinflussen

  • Autorenbild: Günter Steffen
    Günter Steffen
  • 21. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Krankenkassen fehlen vom Bund fast 10 Milliarden Eurowegen beitragsfreier Leistungen für Bürgergeldempfänger

In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll sich die Beitragsbemessungsgrenze auf monatlich 5.512 Euro erhöhen. Bisher lag diese bei 5.175 Euro. Alle Versicherten mit einem monatlichen Bruttoeinkommen bis zu 6.150 Euro sind Pflichtmitglieder einer GKV. Welcher Beitrag von der Krankenkasse abgezogen wird, hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab. Lediglich der gesetzliche Beitrag von 14,6 % (jeweils 50 % für Mitglieder und Arbeitgeber/Rentenversicherung) ist in ganz Deutschland einheitlich.

Seit einigen Jahren müssen die einzelnen Krankenkassen, je nach ihrer Ausgabendeckung, bis zu 2,45 % Zusatzbeitrag erheben. (Je sparsamer die Kassen sind, desto weniger Prozentpunkte werden den Mitgliedern oberhalb des gesetzlichen Beitrags belastet.) Der Wettbewerb lässt grüßen.

Übrigens: Sobald der Zusatzbeitrag einer Krankenkasse erhöht wird, haben die Versicherten das Recht, eine Sonderkündigung auszusprechen und zu einer anderen Kasse zu wechseln.

Aufgrund der voraussichtlichen Beitragserhöhungen in der Krankenversicherung im Jahr 2025 wird das Nettoeinkommen der Versicherten automatisch sinken, zumal auch die Pflegeversicherung wieder gesetzlich erhöht wird.

Die Auswirkungen der Beitragserhöhungen auf das Bruttoeinkommen:

Einkommen (Brutto)

Beitrag 2024

Beitrag 2025

1.000 Euro

81,50 Euro

85,25 Euro

2.000 Euro

163,00 Euro

170,50 Euro

3.000 Euro

244,50 Euro

255,75 Euro

4.000 Euro

326,00 Euro

341,00 Euro

Da das Vergütungsrecht der Leistungserbringer (Ärzte, Krankenhäuser usw.) nicht reduziert wird und die Leistungen des medizinischen Fortschritts sowie der Inflationsausgleich steigen, ist die Beitragserhöhung wohl unumgänglich. Zudem werden die Verwaltungs- und Personalausgaben in den Krankenkassen nicht gesenkt. (Dafür sorgen schon die Gewerkschaften und Personalräte, die eine starke Macht dort ausüben.)

Da der Wettbewerb zwischen den Kassen dazu führt, dass viele Millionen Euro für „Wohlfühl-Aktivitäten“ der Mitglieder ausgegeben werden, steigt der Mitgliederbestand kontinuierlich, während die Ausgabenschere immer weiter auseinandergeht. Hier geht es nicht um die gesetzlichen Leistungsausgaben für Versicherte, sondern um Marketingstrategien der einzelnen Krankenkassen.

Die Personal-Stellenpläne in den Krankenkassen werden einvernehmlich mit den hauseigenen Personalräten festgelegt. Die Verwaltungsräte der Kassen, überwiegend Gewerkschaftsvertreter, pensionierte Abteilungsleiter und in geringer Zahl auch Arbeitgebervertreter, winken die Kassenpolitik meist ohne größere Proteste durch.

In der Öffentlichkeit ist seit wenigen Wochen bekannt, dass viele Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl erhalten oder nicht anerkannt wurden, im Gesundheitswesen kostenlos Anspruch auf Leistungen haben. Dadurch werden den Krankenkassen derzeit fast 10 Milliarden Euro vom Staat vorenthalten. Diese Deckungslücke müssen Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Rentner durch ihre Beiträge ausgleichen. Wo bleibt der öffentliche Protest von den gewählten Verwaltungsräten der Krankenkassen?

Zusammengefasst liegen die Gründe für die Beitragserhöhungen wie folgt vor:

  • Mehreinnahmen durch die erhöhte Beitragsbemessungsgrenze

  • Zusatzbeitragserhöhungen bis zu +0,8 % aufgrund des Wettbewerbs

  • Erhöhungen der Vergütungen für Leistungserbringer (z. B. Ärzte, Krankenhäuser)

  • Wohlfühl-Aktivitäten der einzelnen Krankenkassen, die keine gesetzlichen Leistungen darstellen

  • Erhöhungen der Mitarbeitervergütungen in den Krankenkassen

  • Nicht ausreichende Zuschüsse des Staates aufgrund der Asylpolitik

  • Rekordausgaben in den Krankenhäusern und die absehbare, nicht beschlossene Krankenhausreform

  • Kostensteigerungen durch Pharmaunternehmen

Es stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten es für den normalen Versicherten gibt und ob die Beiträge vom Gehalt oder von der Rente eines Tages auch wieder sinken können. Dafür spricht wenig, es sei denn, die Politik der Linksparteien würde eine Bürgerversicherung einführen, mit gedeckelten Leistungen, einer Reduzierung der Krankenkassenanzahl und gedeckelten Gehältern und Budgets im medizinischen Bereich.

Vorschläge für eine nachhaltige Lösung:

Ich plädiere dafür, die Anzahl der Krankenkassen zu reduzieren. Alle Bürger sollten Pflichtmitglied einer Krankenkasse werden, wobei die Beitragsbemessungsgrenze auf maximal 80.000 Euro jährlich festgelegt werden sollte. Zudem sollten Zuzahlungen für hochwertige medizinische Leistungen ab einem Jahreseinkommen von mindestens 200.000 Euro vorgesehen werden. Alle Bürger sollten ein Anrecht auf die bestmöglichen medizinischen Leistungen haben.

Für niedergelassene Ärzte (z. B. in Arztpraxen) sollten die Leistungen für Patienten mit den GOÄ-Ziffern (Absenkung der derzeitigen GOÄ - Privatgebührenordnung) abgerechnet werden. Die Fallpauschalen für Krankenhausleistungen sollten weitgehend abgeschafft werden, und Sonderentgelte für hochwertige Behandlungen sollten regulär deutlich höher festgelegt werden.

Es sollte ein Verbot für die Krankenkassen eingeführt werden, mit Versichertengeldern „Wohlfühl-Aktivitäten“ aus Wettbewerbsgründen zu finanzieren. Diese Art von Ausgaben gehört nicht zu den gesetzlichen Leistungen.

Fazit:

Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Vorschläge langfristig wirksame Ergebnisse liefern und zu stabilen Beiträgen führen würden. Damit könnten Beitragserhöhungen für viele Jahre auf ein Minimum reduziert werden.

 
 
 

Comments


bottom of page